Auf Entdeckungsreise durch 900 Jahre Stadtgeschichte

Wenn das Fürstenpaar zu Schwarzburg-Sondershausen zwischen einem BSV Eintracht Sondershausen-Schal und einer Arbeitsleuchte aus dem Bergbau steht, dann ist das BeSonders und mit diesen einzigartigen Einblicken wurde gestern Abend die Sonderausstellung „BeSondershausen“ ist feierlich eröffnet. Damit beginnt auch die große Festwoche zum 900-jährigen Stadtjubiläum von Sondershausen.

Am Montagabend folgten über 150 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur der Einladung zum Festauftakt im Rahmen der Vernissage zur Sonderausstellung „BeSondersehausen“ im Schlossmuseum.

900 Jahre Sondershausen, das sind in etwa 45 Generationen oder auch 328.500 Tage - auf eine solch lange Zeit blickt die Stadt nun zurück. Und damit auch auf 9 Jahrhunderte Geschichte und Tradition, Anekdoten und Erinnerungen - und all dies finden Besucher ab sofort in der großen Sonderausstellung.

Was macht Sondershausen besonders? Diese Frage beantworteten Bürgermeister Steffen Grimm, Landrätin Antje Hochwind-Schneider und Schlossmuseumsleiterin Dr. Carolin Schäfer jeweils in ihren Festreden individuell und auch jeder Besucher für sich, der durch die eindrucksvoll ausgestattete Ausstellung spazierte.

Eine Zeitreise durch 900 Jahre Sondershausen wird in drei Räumen des Schlossmuseums dargestellt: Von der Residenzstadt des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, zur Garnisonsstadt, zur Musikstadt und dem traditionellen Bergbau. An ausgewählten Exponaten werden wichtige Ereignisse, bislang wenig bekannte Begebenheiten, bedeutende Personen, wirtschaftliche Entwicklungen und Traditionen in den Blick genommen, die Sondershausen geprägt haben. Nicht zuletzt kommen auch Schülerinnen und Schüler mit künstlerischen Beiträgen zu Wort, die Familienerinnerungen mit ihrer persönlichen Gegenwart und Zukunftswünschen verbinden. Geboten wird ein abwechslungsreicher Einblick in das Leben einer besonderen Stadt - Sondershausen.

Eine Ausstellung für Alle – das sollte „BeSondershausen“ sein, verrät Dr. Carolin Schäfer. „Ich wollte, dass alteingesessene Bürger Traditionen und wohl Bekanntes entdecken und sich und ihre Vergangenheit wiederfinden können. Aber auch, dass junge Menschen etwas über den Ort lernen, indem sie leben. Dass Ortsfremde und Besucher von auswärts eine Vorstellung von unserer Stadt haben und ihrer reichen Geschichte", sagte die Leiterin des Schlossmuseums.

Die historische Entwicklung der Stadt wird bereits in der Dauerausstellung im Schlossmuseum von den Anfängen der Ur- und Frühgeschichte über die mittelalterliche Stadt bis hin zur Industrialisierung dargestellt. „BeSondershausen“ hingegen zeigt eine vielschichtige Sammlung von Objekten unterschiedlicher Art und gibt ihnen eine Stimme. Entstanden ist ein Querschnitt durch den Facettenreichtum der Stadt selbst. Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Textilien und Kunsthandwerk – jedes Objekt erzählt eine eigene Geschichte über seine Bedeutung für die Stadt. „Diese Objekte sollen jedoch ausdrücklich als Sinnbilder verstanden werden, die stellvertretend für ganz viele weitere bedeutende und besondere Aspekte Sondershausens stehen“, erklärt Dr. Carolin Schäfer.

Der Rundgang durch die Ausstellung ist chronologisch orientiert, ohne jedoch eine Abfolge von Jahrzehnten einzuhalten. Vielmehr soll der Besucher auf Entdeckungsreise gehen. So wird unter anderem das Leben in Sondershausen zu Zeiten der Dynastie der Schwarzburger Grafen und Fürsten erlebbar gemacht. Hier gehe es jedoch nicht nur um eine fast 700 Jahre andauernde Politik, sondern vor allem um viele Entwicklungen sowie kuriose Geschichten und Anekdoten. „Hier erzählen Silbergegenstände zum Beispiel etwas über einen spektakulären Kriminalfall und die Pickelhaube vor Fürst Carl Günther erzählt etwas über Sondershausen als Garnisonsstadt“, verrät Dr. Schäfer. Besonders wichtig war es der Museumsleiterin, auf abwechslungsreiche Art die Themen anzusprechen, die Sondershausen besonders machen, die sie geprägt haben und zum Teil noch bis heute prägen. Dazu gehöre auch die Vereinslandschaft, die das Leben vieler Menschen in der Gegenwart bereichern.

Musik und Bergbau werden ebenso thematisiert, wie Wirtschaftszweige, die bis heute Sondershausen als Wirtschaftsstandort maßgeblich hervorheben. In diesem Zuge haben die Unternehmen Wago, Isoplus und Sonnlux die Ausstellung mit Exponaten aus ihrer Unternehmensgeschichte bereichert.

Die Vorbereitungen auf das Stadtjubiläum belaufen sich auf über drei Jahre und stellen ein logistisches Großprojekt dar. Bürgermeister Steffen Grimm dankte allen Mitwirkenden, die die Ausstellung sowie die Festwoche möglich gemacht haben, allen voran seinem Team der Stadtverwaltung und den vielen Unterstützern.   

Die Vernissage wurde von den Loh-Cellisten Sebastian Hennemann und Matthias Weicker begleitet und war der feierliche Auftakt der Festwoche zum 900. Stadtjubiläum, das noch bis 9. Juni 2025 mit einem vielseitigen Festprogramm gefeiert wird. Die Ausstellung "BeSondershausen" kann noch bis 18. Januar 2026 besucht werden.

Das komplette Veranstaltungsprogramm zur 900-Jahrfeier finden Sie unter www.sondershausen.de.

Eröffneten gemeinsam die Festwoche zum Stadtjubiläum: Bürgermeister Steffen Grimm (li.), Landrätin Antje Hochwind-Schneider (2.v.re.) und das Fürstenpaar Liane und Mike Bauer.

Die Vernissage zum Auftakt der Festwoche wurde von über 150 Gästen besucht.

 

Zurück