Ausblick auf 2025 – Ein Jubiläumsjahr für Sondershausen mit vielen Highlights
Die Stadt Sondershausen lud am Montag, den 20. Januar 2025, lokale Pressevertreter zu ihrer Jahrespressekonferenz in den Ratssaal ein. Bürgermeister Steffen Grimm und die Fachbereichsleiter der Zentralen Verwaltung, Kinder, Jugend und Sport, Bau & Ordnung sowie die Stabsstellenleiterin für Kultur / Tourismus / Wirtschaftsförderung gaben einen Rückblick auf ihre Arbeit im Jahr 2024 sowie einen Ausblick auf das kommende Jahr.
Die Stadt Sondershausen erlangt voraussichtlich Ende Februar einen rechtskräftigen Haushalt für das Jahr 2025. Stefan Aschenbrenner, Verwaltungsleiter und Fachbereichsleiter der Zentralen Verwaltung blickte auf das Superwahljahr 2024 zurück. Neben den Vorbereitungen und Durchführungen der Kommunal- und Landtagswahlen, waren die Vorbereitung der Grundsteuerreform sowie Änderungen von Satzungen im Fokus der Mitarbeiter.
Kürzere Fristen für die anstehende Bundestagswahl
Auch die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 stellt die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten vor Herausforderungen, denn für Briefwähler bestehen deutlich kürzere Fristen. „Die Briefwahl kann voraussichtlich zwischen dem 6. und 10. Februar 2025 beginnen, weil erst dann die gedruckten Stimmzettel vorliegen. Der kurze Briefwahlzeitraum von rund zwei Wochen ist unmittelbare Konsequenz einer vorgezogenen Neuwahl innerhalb der vom Grundgesetz vorgegebenen Frist. Bis 2. Februar erhalten alle im Wählerverzeichnis eingetragenen Wahlberechtigten eine Wahlbenachrichtigung von der Stadtverwaltung Sondershausen“, kündigte Stefan Aschenbrenner an.
Zahlen, Daten, Fakten aus dem Bürgerbüro
Im Standesamt wurden im vergangenen Jahr 221 Geburten (102 Jungen und 119 Mädchen) und 359 Sterbefälle beurkundet. 91 Paare schlossen in Sondershausen die Ehe. Die beliebtesten Vornamen waren Emma und Emil. Im Standesamt ist in diesem Jahr mit einer großen Anzahl an Namensänderungen zu rechnen, da ab Mai 2025 ein neues Namensrecht für Geburts- und Ehenamen in Kraft tritt. Es lockert bislang geltende Regelungen bei Doppel- und Familiennamen. Ebenfalls ab Mai ist die Vor-Ort-Erstellung von Passfotos und Fingerabdrücken im Bürgerbüro möglich.
Bürgerbudget
Die Projekte der Bürgerbudgetgewinner wurden im vergangenen Jahr erfolgreich umgesetzt. Auch für 2025 wurden wieder Projekte im Wert von 50.000 Euro von den Bürgern gewählt: 6 Maßnahmen in Sondershausen und den Ortsteilen werden in diesem Jahr durchgeführt.
Nutzungsentgelte für Grund und Boden / Waldbewirtschaftung
Für sogenannte Fremdgaragen auf städtischen Grundstücken sowie für Acker- und Grünland werden die Nutzungsentgelte erhöht. Für die rund 1000 Hektar Stadtwald wird die Forsteinrichtung durch die Landesforstanstalt für die Jahre 2025 bis 2030 fertiggestellt und beschlossen. Darin wird neben der Waldflächenbilanz eine Bestandsaufnahme- und Zustandserfassung des kommunalen Waldes sowie die damit verbundenen Wirtschaftsziele der nächsten 10 Jahre enthalten sein.
Mängelmelder
Um Schäden oder Mängel in Sondershausen und in den Ortsteilen schnell und direkt an die zuständigen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung melden zu können, gibt es auf der Homepage www.sondershausen.de seit Beginn des Jahres einen Mängelmelder. Mängel verschiedenster Art können mit wenig Aufwand dokumentiert und gemeldet werden.
Grundsteuerreform
Die Grundsteuerreform wurde im vergangenen Jahr vorbereitet. Ab 2025 müssen Grundstückseigentümer der Stadt Sondershausen mit einer Änderung des Grundsteuerbetrages rechnen. Hierzu wurde im Stadtrat am 21. November 2024 die entsprechende Hebesatzsatzung beschlossen. Demnach steigt der Hebesatz der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe von 295 auf 455 Prozent. Bei der Grundsteuer B für alle anderen Grundstücke, wie Wohn- und Gewerbegrundstücke, steigt der Hebesatz von 402 auf 488 Prozent. Alle neuen Grundsteuerbescheide wurden bereits postalisch versendet. Die dafür zugrundeliegende Berechnung des Messbetrages und die Feststellung des Grundsteuerpflichtigen erfolgt jedoch durch das Finanzamt. Widersprüche, die sich auf diese Faktoren beziehen, sind daher an das Finanzamt zu richten, nicht an die Stadtverwaltung.
Baumaßnahmen
Karsten Kleinschmidt, Fachbereichsleiter Bau & Ordnung, sprach über größere Baumaßnahmen in diesem Jahr. Im Dezember 2024 waren der Kreisverkehr an der Alexander-Puschkin-Promenade/Göldnerstraße sowie der Parkplatz „Am Schwan“ fertiggestellt worden. Am Kreisverkehr müssen in diesem Jahr noch die Nebenanlagen fertiggestellt werden, da diese erst im Herbst 2024 als zusätzliche Bauleistung begonnen wurden. Auch die Bauarbeiten in der Bebrastraße werden fortgeführt. Hierfür werden die Arbeiten Anfang kommender Woche wieder aufgenommen. Damit einher geht eine erneute beidseitige Sperrung der Alexander-Puschkin-Promenade und eine Umleitungsstrecke durch die Innenstadt bzw. über die Wilhelm-Külz-Straße. Die Baustelle wird für den Festumzug am Rosenmontag am 3. März pausieren – jedoch nur an diesem Tag. Auch „Am Schwan“ stehen noch Restarbeiten aus. Hierfür wird der Parkplatz voraussichtlich im Februar für eine Woche erneut gesperrt. An der Straße am Steingraben werden die Bauarbeiten ebenfalls noch im Februar fortgeführt.
Zudem kündigte Karsten Kleinschmidt an, dass der Anger in Hohenebra in diesem Jahr grundhaft ausgebaut wird. Für den grundhaften Ausbau des Bahnwegs in Stockhausen sollen in diesem Jahr die Planungsleistungen vergeben werden, der Baustart wird aber erst 2026 erfolgen. In Immenrode soll die Kirchstraße für 210.000 Euro erneuert werden. Die Umrüstung der städtischen Beleuchtung auf LED wird mit 200.000 Euro fortgeführt. Der Parkteich in Thalebra sowie der Dorfteich in Hohenebra werden saniert. Zudem sollen die Räumlichkeiten der Friedhofsverwaltung für 460.000 Euro hergestellt werden.
Der Fluss Bebra, der bei Starkregen schon des Öfteren zu kritischen Hochwasserpegeln führte, ist seit Jahresbeginn als Risikogewässer eingestuft worden. Für den Hochwasserschutz plant der Fachbereich Bau & Ordnung einen Ausbau für einen Teilabschnitt der Bebra.
Sanierung in den Kitas
In den Kitas sind umfangreiche Bau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen geplant, z.B. zur Instandhaltung der Außengelände/Spielbereiche, Maler- und Bodenbelagsarbeiten sowie Brand- und Schallschutzmaßnahmen. Die Sanierung der Kita „Käthe Kollwitz“ soll bis Juli 2025 abgeschlossen sein. Der Bezug erfolgt voraussichtlich im 3. Quartal 2025. Für den Neubau der Kita „Anne Frank“ erfolgt die Ausschreibung der Planungsleistungen und der Beginn der Planung.
Die Kitas der Stadt Sondershausen sollen ein schnelleres Internet erhalten. Zudem ist in einigen Kitas die Einführung von Kita-Apps geplant, als Software-Lösung zum digitalen Austausch von Informationen zwischen den Pädagogen und den Eltern sowie auch zur digitalen Erfassung von Informationen (Gruppentagebuch etc.).
Sanierung Sportanlagen und Fortführung des Leichtathletik-Meetings
Die Sanierung der Sanitäranlagen auf dem Sportplatz „Fasanerie“ konnte mithilfe des RAG-Förderprogramms und einem Eigenanteil der Stadt umgesetzt werden. Der Einbau einer neuen Heizungsanlage sowie weitere Arbeiten an den Sanitäreinrichtungen in der Turnhalle Oberspier konnten durch die investive Sportförderung vom Landkreis sowie einem Eigenanteil der Stadt ebenfalls abgeschlossen werden. Die Errichtung der Speerwurfanlage „Am Göldner“ wurde durch eine großzügige Spende einer ortsansässigen Firma erfolgreich umgesetzt. „Im Rahmen des Bürgerbudgets erhält in diesem Jahr die Tribüne der Leichtathletikanlage auf dem Göldner eine Überdachung. Zudem ist die Sanierung der Tennisanlage sowie die Sanierung des Vereinsraums am Sportplatz „Stille Liebe“ geplant“, kündigte Mareen Biedermann, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Sport an.
Im vergangenen Jahr wurde erstmals nach zehn Jahren das Nordthüringer Leichtathletik-Meeting mit namenhaften nationalen und internationalen Spitzensportlern auf dem Göldner durchgeführt. Auch in diesem Jahr können sich Leichtathletikfans am 15. August 2025 auf eine Fortsetzung freuen.
Angebote für Kinder und Jugendliche
In Berka wurde ein neuer Jugendclub eröffnet. Die Nachfrage hierfür war sehr groß. Ganz im Gegensatz zum Jugendclub „Wolke 7“ in der Innenstadt. Aufgrund des niedrigen Bedarfs wird dieser Ende März geschlossen. In den Ortsteilen dagegen sollen vermehrt regelmäßige Angebote in den Jugendclubs für jüngere Kinder stattfinden. Zudem werden in den Jugendclubs Himmelsberg, Hohenebra und Bebra kleine Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vorgenommen.
Die Stadtverwaltung hatte im vergangenen Jahr Kinder und Jugendliche aufgerufen, sich für einen neuen Kinder- und Jugendbeirat der Stadt zu melden, der sich künftig für die Belange der jungen Bewohner Sondershausens einsetzen und im Stadtrat vorsprechen wird. Insgesamt hatten sich 6 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren gemeldet. Der Beirat wird in den kommenden Monaten eine Satzung ausarbeiten.
Besucherzahlen in den öffentlichen Einrichtungen
Die Skate Arena hatte im vergangenen Jahr 19.536 Besucher und Gesamteinnahmen in Höhe von 55.000 Euro. Das waren 601 Besucher mehr als 2023. Die Skate Arena verzeichnet ein stetiges Wachstum an Besucherzahlen seit ihrer Eröffnung 2009. Damals kamen rund 7.000 Besucher pro Jahr. Besonders beliebt sind Kindergeburtstage und Familienfeiern. Die Stadtinformation hatte 17.863 Besucher, 2.706 Besucher weniger als im Vorjahr.
Das Schlossmuseum freute sich über 13.755 Besucher, 977 Besucher mehr als im Jahr 2023.
Veranstaltungen und Kultur
Das Jahr 2025 steht ganz im Fokus des Stadtjubiläums „900 Jahre Sondershausen“, was in einer Festwoche vom 2. bis 9. Juni 2025 ausgiebig gefeiert wird. Claudia Langhammer, Leiterin der Stabsstelle für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung, gab einen kurzen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungshighlights. Hierfür wird die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten kontinuierlich informieren. Im Schlossmuseum sind verschiedene Ausstellungen zu den Jubiläen „500 Jahre Bauernkrieg“ (Kabinettausstellung) und „900 Jahre Sondershausen“ geplant. Hierfür wird eine Mitmachausstellung vorbereitet, bei der sich Bürger, Unternehmen oder Vereine melden können, die aus der 900-jährigen Geschichte der Stadt Andenken oder denkwürdige Ausstellungsstücke zur Verfügung stellen möchten.
Anlässlich der 900-Jahr-Feier entsteht eine Sammlung literarischer Beiträge unter dem Projekt „Sondershausen schreibt“. Hierfür wurden in den vergangenen Monaten 45 Beiträge eingereicht. Im Februar wird eine Jury die besten Texte auswählen, die dann in der Stadt-Anthologie erscheinen. Diese wird in der Festwoche zur 900-Jahr-Feier vorgestellt.