Neue Mitarbeiter im Schlossmuseum
Das Schlossmuseum Sondershausen profitiert noch bis Ende 2025 vom Sonderinvestitionsprogramm I des Bundesministeriums für Kultur und Medien und des Landes Thüringen. Für zahlreiche Projekte in den Bereichen Digitalisierung und Vermittlung stehen seit 2022 insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung. Ein großer Teil der Projektmittel fließt in Projektstellen zur Digitalisierung der umfangreichen Sammlungen des Schlossmuseums.
Um die Bestände des Museums besser nutzbar zu machen und auch einem größeren Publikum zu erschließen, haben zum 01.03.2023 Marion Kaiser als wissenschaftliche Dokumentarin und Uta Lische als Mitarbeiterin zur Digitalisierung des Fotoarchivs ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, die derzeit noch hauptsächlich in analoger Form bestehenden Karteibestand des Museums in eine webbasierte Software einzupflegen. Ausgewählte Inhalte zu einzelnen Objekten der Sammlung sollen dann auch für die Recherche im Internet zur Verfügung stehen. Zudem soll insbesondere für den häufig angefragten Fotobestand des Museums eine völlig neue Systematik konzipiert und umgesetzt werden. Die Objekte sollen in diesem Zusammenhang, auch mit der Unterstützung des DigiTeams des Museumsverbandes Thüringen und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, gegenständlich digitalisiert werden. Eine langfristige digitale Archivierung der Inhalte veralteter Datenträger steht dabei ebenso im Fokus wie eine konservatorisch korrekte Magazinierung des Fotobestandes.
Die beiden Projekte bedeuten für die interne Museumsarbeit und Sammlungspflege einen Quantensprung in Richtung Digitalität. Ohne die finanzielle Unterstützung durch Bund und Land wären fortlaufende Arbeiten in diesen Bereichen nicht umsetzbar, wie die jüngere Vergangenheit gezeigt hat. Partielle Arbeiten an der Digitalisierung der Sammlungsobjekte gab es wohl, sie konnten jedoch aufgrund schwindender Personalkapazitäten und der Vielfalt anderer Aufgaben nie stringent fortgeführt werden.
Dennoch bleibt die Digitalisierung der Sammlung eine Mammutaufgabe, die auch die festangestellten Museumsmitarbeiter in den nächsten Jahren fordern wird: es gilt, insgesamt etwa 40.000 Sammlungsobjekte in den Blick zu nehmen, die nur teilweise und in unterschiedlichen Arbeitsständen digitalisiert sind. Dieser Zustand führt zu einem großen Aufwand bei der täglichen Arbeit mit den Objekten, zu langen Bearbeitungszeiten externer Anfragen und einer gehemmten Öffentlichkeitsarbeit. Diese Probleme anzugehen und den Status Quo zu verbessern, ist Ziel der beiden laufenden Projekte.
Zu den Projektkräften
Marion Kaiser, wissenschaftliche Dokumentarin (Projektlaufzeit 2,75 Jahre)
- geboren und aufgewachsen in Ostthüringen
- Historikerin, Magister der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Schwerpunkt Neuere Geschichte
- während des Studiums Mitarbeit an der Wanderausstellung „‘Arisierung‘ in Thüringen“
- nach dem Studium Projektmitarbeiterin bei verschiedenen Museen, z.B. beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum
- Volontariat beim LWL-Museumsamt für Westfalen in Münster
- zuletzt beim Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, zunächst in Crimmitschau als Mitarbeiterin beim Ausstellungsprojekt „TextilBoom.“ (ein Schauplatz der 4. Sächsischen Landesausstellung) und danach beim Industriemuseum Chemnitz
Uta Lische, Digitalisierung Fotoarchiv (Projektlaufzeit 2 Jahre)
- Aufgewachsen und Schulausbildung in Sondershausen; Abitur 1993 am Prof.-Dr.-Irmisch-Gymnasium
- Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Ur- und Frühgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Danach Arbeit in einem Verlag sowie an Ausstellungs-, Grabungs- und Forschungsprojekten der Uni Jena
- 2009 bis 2012 Volontariat am Museum der Westlausitz Kamenz
- Seitdem freiberuflich als Archäologin vor allem am Museum der Westlausitz und als wissenschaftliche Lektorin/Redakteurin für das Deutsche Archäologische Institut tätig