Spannende Ergebnisse bei „Jugend Entscheidet“

Was fehlt Kindern in der Stadt? Was wünschen sie sich und welche Ideen können tatsächlich umgesetzt werden? Vom 29. bis 30. August 2022, fanden auf dem KIEZ Ferienpark auf dem Straußberg die Thementage „„Jugend Entscheidet – Das Hertie-Programm für Innovative Kommunen“ statt. Hier konnten 22 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren mit Steffen Grimm, Bürgermeister der Stadt Sondershausen, über politische Entscheidungsfindung, Wünsche und Ziele für ihre Heimat aus Sicht junger Menschen besprechen.

Das Projekt bot den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in ihrer Stadt mitzubestimmen, was verbessert werden kann. Dabei lernten sie die notwendigen politischen Prozesse kennen. Nadine Müller, Kommunale Beauftragte für Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit der Stadtverwaltung Sondershausen organisierte die Thementage und bewarb die Veranstaltung bei den Kindern. „Ich wollte, dass die Kids von sich aus Lust darauf haben und nicht über die Eltern oder die Schule dazu gebracht werden“, erzählt sie. „Deshalb habe ich den persönlichen Kontakt gesucht, bin mit den Kindern ins Gespräch gekommen und habe das Projekt vorgestellt. Natürlich musste das schriftliche Einverständnis der Eltern eingeholt werden. Aber bereits am gleichen Abend hatte ich schon zahlreiche Zusagen per Mail. Das hat mich sehr gefreut.“ Insgesamt hatten sich 150 Städte beim Hertie-Programm beworben.

„Ich freue mich sehr darauf, mich mit euch über Prozesse und eure Wünsche auszutauschen und bin vor allem gespannt, zu welchen Beschlüssen wir auf lange Sicht zusammenarbeiten können“, sagte Steffen Grimm zu Beginn der zweitägigen Veranstaltung. Am ersten Tag erhielten die Teilnehmer von ihm einen Crashkurs in Sachen Kommunalpolitik. Zunächst galt es zu klären: Was kann durch die Stadt Sondershausen umgesetzt werden und wofür ist eventuell das Land oder der Bund zuständig. Danach begaben sich die Kinder in drei Gruppen – geführt von Steffen Grimm, Mareen Biedermann, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Sport der Stadtverwaltung Sondershausen und Silvio Beer, sachkundiger Bürger und Mitglied des Sozialausschusses – um ihre Beschlussvorlagen auszutüfteln. Am zweiten Tag wurden die Beschlussvorlagen ausgewertet und für die fiktive Ratssitzung vorbereitet, die unter Anleitung von Daniel Pößel, Stadtratsvorsitzender der Stadt Sondershausen, geleitet wurde.

Drei Fraktionen und eine Ratssitzung

Unter den Fraktionsnamen „Die 7 Zwerge“, „Mo und die kreativen Tomaten“ und „Sondershausens Jugendpartei“ stellten die Gruppen dann in der Ratssitzung ihre Beschlussvorlagen vor: Eine Minigolfanlage in der Innenstadt, ein Jugendclub für ältere Jugendliche, gesunde Ernährung in Kitas und Schulen, Sicherheitsaufrüstung für die Rutsche im Bergbad und eine Auswertung des ÖVPN-Angebots - die Themen waren vielfältig und gut durchdacht. „Die Thementage sind eine gute Möglichkeit, Kindern die Grundlagen von politischen Prozessen näher zu bringen und politisches Verständnis zu stärken“, sagte Steffen Grimm während der Thementage. „Ihr werdet lernen, dass Beschlüsse auch mal abgelehnt werden. Dann heißt es: nicht aufgeben, daran feilen und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal präsentieren. Das sind Dinge, die auch ich lernen musste. Das Bewusstsein, nicht zu resignieren und nicht aufzugeben, sind wertvolle Erfahrungen für euer späteres Leben. Rückschläge gehören dazu. Auch das ist Demokratie.“

Was bleibt nach den Thementagen?

Mehrere Beschlussvorlagen wurden in der Ratssitzung befürwortet. Und nun? Nadine Müller erhält in den kommenden Tagen ein Protokoll mit allen beschlossenen Arbeitsaufträgen, die von den Kindern und Jugendlichen erstellt wurden. Gemeinsam mit Bürgermeister Grimm schaut sie, was umgesetzt werden kann und schreibt die Beschlussvorlagen für die tatsächliche Stadtratssitzung am 1. Dezember. Diese sollen dann von den Jugendlichen selbst im Stadtrat vorgetragen werden. „So erleben die Kids selbst, was aus ihren Vorschlägen wird“, gibt Nadine Müller einen Ausblick auf das weitere Vorgehen.

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