Eine Stadt mit historischen Grabstätten

Am 13. November findet jährlich der Volkstrauertag statt und gibt Anlass, der Verstorbenen zu gedenken. Die Stadt Sondershausen verfügt über eine Vielzahl historischer Gedenkstätten mit besonderen Grabmälern. Auf den Friedhöfen der Stadt stehen weit über 60 wertvolle Grabmäler von einst herausragenden und für Sondershausen bedeutsamen Persönlichkeiten und ihrer Familienangehörigen.

Die Sammlung dieser Grabmale begann 1992 auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses und wird in regelmäßiger Fortschreibung listenmäßig erfasst. Seit 2006 unterhält die Stadt Sondershausen ein Lapidarium auf dem Hauptfriedhof. Dort werden Grabdenkmäler aufgenommen, die wertvoll erscheinen und anderenorts nicht erhalten werden können. Das Lapidarium, abgeleitet aus dem Lateinischen lapis – der Stein, befindet sich im abgegrenzten Areal an der westlichen Grenze des Hauptfriedhofes. Als erhaltenswert angesehene Grabmale werden hier als geschützte Grabstätten aufgestellt und gesichert. Kriterien sind die Bedeutung der Persönlichkeiten, denen diese Denkmale gewidmet waren sowie ihr kunsthistorischer und künstlerischer Wert.

Die auf den Friedhöfen bewahrten Grabmale sind ein wesentlicher Teil der Erinnerungskultur an die neuere Geschichte der Residenzstadt Sondershausen. So beeindrucken unter anderem die imposanten Grabstätten der Familien Riemann, Oldenburg und Tettenborn, die aus Sandstein gefertigte Gedenkstätte der Familie Stoss, die an einen antiken Tempel erinnert oder die Grabstätten von Kurt Lindner, Carl Corbach und Wilhelm Joseph von Wasielewski.

Neben den eindrucksvollen Grabmälern findet man rund um den Hauptfriedhof weitere Kunstobjekte. Vor dem Haupteingang ragt die Statue Magdalena Faulstich, ein ehemaliges Grabmal, was als Blickpunkt vor den Hauptfriedhof umgesetzt wurde.  Dahinter, neben dem Gebäude der Friedhofsverwaltung, finden Besucher den „Lebensbaum“ sowie den „Sicuterat in Principio“, beides Kunstobjekte des Künstlers Wilhelm Barthels.

Auf dem Hauptfriedhof und den Friedhöfen in Stockhausen, Bebra und Jecha gehören die Mahnmale zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges zum Blickfang. Der Ehrenhain auf dem Hauptfriedhof ist jährlich zum Volkstrauertag Begegnungsstätte für Erinnerung und Würdigung der Verstorbenen.

Eine Besonderheit unter den Grabstätten von Sondershausen sind die Familiengruften einstiger Fürsten. In Großfurra ist die Beisetzungskapelle mit der Gruft und den Särgen der Familienmitglieder derer von Wurm der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ähnlich verhält es sich im sogenannten Mausoleum der Trinitatiskirche in der Kernstadt von Sondershausen. Hier wurden die letzten Mitglieder der Fürstenfamilie von Schwarzburg-Sondershausen beigesetzt.

Die Statue Magdalena Faulstich ist ein erster Blickfang vor dem Eingang des Sondershäuser Hauptfriedhofes.

Der „Sicuterat in Principio“, ein Kunstobjekt des Künstlers Wilhelm Barthels.

Der Ehrenhain auf dem Hauptfriedhof von Sondershausen gedenkt der Kriegsopfer aus dem 2. Weltkrieg.

Die Grabstätte von Wilhelm Joseph von Wasielewski gehört zu einem der vielen denkwürdigen Grabmäler auf dem Hauptfriedhof.

Ein seltener Anblick: In der Gruft Großfurra werden die Särge der Familienmitglieder derer von Wurm aufbewahrt.

 

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