Ehrenamtlicher des Monats

Es wirkt seit Jahren etwas eingeschlafen: Das Ehrenamt und seine verdiente Würdigung. Zwar werden in jedem Jahr Ehrenamtliche für ihr Engagement geehrt, aber geeignete Kandidaten zu finden, wird immer schwieriger. Dabei gibt es sie, die heimlichen Alltagshelden.

Einer davon, und dabei ist er wahrlich kein heimlicher Kandidat, ist Klaus-Dieter Mosebach. Wer sich im Lokalsport auskennt, kommt an seinem Namen nicht vorbei. Dabei hat er sich eigentlich seit vielen Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus der Ehrenamtstätigkeit zurückgenommen. In der Silvesternacht von 2014 zu 2015 erleidet er einen Schlaganfall. Am Neujahrsmorgen ist er blind. Nach einem halben Jahr sieht er wieder in schwarz-weiß, ein weiteres Vierteljahr später, ist sein Sehvermögen wiederhergestellt. Zurück bleiben Herzrhythmusstörungen. Im Laufe der nächsten Jahre zwingt ihn seine Gesundheit immer wieder dazu, kürzer zu treten. Mehrere Operationen übersteht er.

Der ehemalige Jugendamtsleiter des Kyffhäuserkreises geht 2016 in den wohlverdienten Ruhestand. Bis dahin hat er in Sondershausen für den Lokalsport und insbesondere für den Nachwuchs Außerordentliches geleistet. Vor, während und nach seiner Zeit als Geschäftsführer des Kreissportbundes organisiert er auf dem Göldner hochkarätige Leichtathletik-Meetings, unter anderem mit Olympiasieger Robert Harting. Bis 2016 arbeitet Mosebach als Abteilungsleiter Leichtathletik des SV Glückauf Sondershausen, engagiert sich für ein anspruchsvolles Training und Wettkämpfe im Kinder- und Jugendsport. „Ich habe fast jeden Tag auf dem Sportplatz verbracht. Meine Familie musste viel zurückstecken. Meine beiden Söhne waren an den Wochenenden immer mit dabei“, erzählt der heute 65-Jährige. Dieses Pensum gebe es heute im Nachwuchssport nicht mehr. Auch sonst herrschen heute andere Bedingungen, bedauert er. Die Leistungsmotivation unter den Kindern und die Akzeptanz bei den Eltern sei eine andere. Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist nicht mehr so eng, wie früher. Viele unterstützende Unternehmen sind durch Führungswechsel als Sponsoren weggebrochen. „Das Engagement ist kräfteraubend und schlaucht“, gesteht er. Loslassen und sich vom Nachwuchssport abwenden, möchte er sich dennoch nicht.

Jana Zöller leitet mittlerweile die Abteilung Leichtathletik im SV Glückauf mit viel Herzblut und Einsatz. Zu ihr hegt Klaus-Dieter Mosebach ein sehr gutes Verhältnis und die beiden arbeiten weiterhin zusammen. Für die Laufereignisse in Sondershausen, den Possenlauf und den Stadtparklauf, opfert Klaus-Dieter Mosebach weiterhin seine freie Zeit – die Wettkämpfe liegen ihm am Herzen. „Das macht immer noch Spaß“, sagt er. Während der Läufe ist er als enthusiastischer Sprecher durch die Lautsprecher zu hören und engagiert sich weiterhin – soweit es seine Gesundheit zulässt. Neben dem Vorsitzenden des SV Glückauf, Daniel Pößel, wirkt Klaus-Dieter Mosebach als sein Stellvertreter mit und ist unterstützend tätig. Am 18. März findet der 32. Possenlauf statt, der vom SV Glückauf Sondershausen e.V. organisiert und durchgeführt wird. Die Anmeldungen sind noch bis 15. März möglich. Auch da wird Klaus-Dieter Mosebach wieder dabei sein und zusammen mit seinem Team für einen reibungslosen Ablauf und tolle Stimmung am Mikrofon sorgen.

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