Vernissage im Rathaus eröffnet

Gestern Vormittag eröffnete im Rathaus der Stadt Sondershausen die Kunstausstellung «Offen, vielfältig, multikulturell» von 13 jungen Künstlern anlässlich des 155. Verbandsfestes des Sondershäuser Verbandes Akademisch Musikalischer Verbindungen (SV).

Bürgermeister Steffen Grimm eröffnete die Vernissage vor den Künstlern sowie zahlreich erschienenen Besuchern, die gekommen waren, um die beeindruckenden Werke zu betrachten. Die Ausstellung erstreckt sich über alle Etagen des Rathauses. Zu sehen sind Skulpturen, Gemälde und Fotografien. Die Ausstellung wurde offen für die unterschiedlichsten Ausdrucksformen der bildenden Kunst konzipiert. Da nun tatsächlich ganz verschiedene Techniken gezeigt werden, ergibt sich eine vielfältige Schau. Die Teilnehmer stammen aus ganz verschiedenen Kulturkreisen und gehören drei Generationen von Künstlern an.

In den Fotostudien der Streetart von Cornelius Schätz eine weite und offene Welt. Dagobert Scharf zieht sich auf perfekt bearbeitete Kunstfotos zurück, die auch die heile Welt aus den

90er Jahren wiedergeben. Ähnlich dem Schönen sind auch die Kalligrafien von Oskar Yuanheng Zhou verpflichtet, genau wie die schwungvoll gezeichneten Bilder von Harro Goeschel. Sandra Kadner besinnt sich auf zurückliegende schöne Momente mit ihren Acrylbildern. Noch weiter zurück in glückliche Zeiten geht Beate Koslowski, wenn sie Kinderbilder von ihr vertrauten SVern malt. Hier ist auch ein Element der Spurensicherung zu sehen, das erst recht bei den Karikaturen von Jasmina von Fragstein eine Rolle spielt:  Vergangene Momente der Verbindungsgeschichte werden positiv dokumentiert. Bei Bernd Eitschberger ist beides zu sehen: Flucht in nicht Stellung beziehende geometrische Darstellungen und glatte Aktzeichnungen, aber daneben Ölbilder mit rätselhaften

aggressiven Inhalten. So überragt bei Marisol Rinderers Ölbildern die Frage nach dem, wie es weiter geht, ohne Antwort zu geben. Auch die Acrylübermalungen der Tarotkarten von Andreas Meier hinterlassen Fragen: Werden hier Bilder aus der Vergangenheit bewältigt oder die Möglichkeit, in die Zukunft zu blicken, verdeckt? Mit modernsten Mittel, KI-Programmen, entwirft Benjamin Bertram verstörende Masken, die ihn selbst verdecken. Bei Fabien Diffé Kamga ist die Botschaft noch deutlicher negativ. Verklumpte Keramikobjekte, Zeichnungen, in denen Körperteile und Gesichter unvermutet auftauchen und großformatige Acrylbilder, die Gewaltsituationen darstellen. Verträglicher gestalten sich die Skulpturen von Norbert Baumeister. In der hochpolierten Oberfläche der Holz- und Steinobjekte spiegelt sich die ganze positive Welt, die Titel signalisieren Erwartung, Ruhe und Aufgang, jedoch ist auch ein in die verschiedenen Richtungen blickender Janus dabei.

Die Ausstellung kann vom 15. bis 29. Mai 2023 im Rathaus Sondershausen besucht werden.

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