Wirtschaft
Wirtschaftsprofil
Früher
- Residenz der Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen, Verwaltungssitz
- Landwirtschaftlich geprägt, wenig Gewerbe; Luftkurort
- 1893 Teufung des Brügman-Schachtes, Geburtsstunde der Kaliindustrie im Südharz
- 1895 Karl Flick errichtet eine Taschenuhrenfabrik in Jecha/ Sondershausen
- 1902 Gründung der Firma Lindner & Co. aus der Taschenuhrenfabrik, Geburtsstunde der Elektroindustrie
- Kali- und Elektroindustrie bestimmen fast ein Jahrhundert den Puls der Stadt
- 1990 arbeiten in beiden Branchen ca. 8.000 Beschäftigte
Heute
- Es bildete sich eine mittelständische Struktur heraus
- Beispielsweise: Elektrobranche (Schalter, Klemmen, Steckverbindungen, Lampen, etc.), Bergwerksversatz, Erlebnisbergwerk, Forschungseinrichtungen, Rohrleitungsbau, Vermessungswesen, Nahrungsmittel, Metallbau, Bauunternehmen, Nebengewerbe
Ergänzt wird die Struktur durch ein breites Spektrum von kleineren Unternehmen in Handwerk, Handel, Dienstleistungs- und Gastgewerbe sowie überbetrieblichen Bildungseinrichtungen.
Leitlinien von Wirtschafts- und Stadtentwicklung
Stadtentwicklung
- Die Topographie erfordert die intensive Nutzung vorhandener Bauflächen und erlaubt nur maßvolle Ausweisung von neuen Baugebieten.
- Die Entwicklung des Einzelhandels ist wohnquartiernah und an integrierten Standorten - nicht auf der "grünen Wiese"- vorangetrieben worden.
- Besonderer Wert wird auf die Ausweisung und Gestaltung attraktiver Wohnstandorte sowohl in der Innenstadt als auch in landschaftlich reizvoller Umgebung gelegt.
- Die Sanierung von Schloßensemble und historischer Altstadt ist eine kommunal erstrangige Aufgabe mit folgender Zielsetzung:
- Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen stärken
- Wohnwert verbessern - Wohnnutzung erweitern
- Attraktion für Besucher entwickeln
Ansiedlungs- und Branchenpolitik
Ziele:
- Basierend auf den Potenzialen (Fachkräfte aus den Bereichen Elektrotechnik, Werkzeugmaschinenbau, Forschung) ist das verarbeitende Gewerbe insbesondere die Metall- und Kunststoffverarbeitung zu stärken.
- ausgewogenen Branchenmix erreichen
- im Rahmen der Ansiedlung und Wachstumspolitik sind neue Trends
- durch lokale und regionale Vernetzung entsteht eine regionale Wirtschaftsförderung
- Der Tourismus ist, basierend auf den Hauptpotentialen Schloßensemble und Erlebnisbergwerk unter der Marktpositionierung „Musikstadt“ zu entwickeln.
- Als Image und Wirtschaftsfaktor ist das Thema Musikstadt gestützt auf die Theater Nordhausen Orchester Sondershausen GmbH, dass Karl Schroeder Konservatorium die Landesmusikakademie, und die Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen weiter zu entwickeln.
weitere Schwerpunkte:
- Forschung und Innovation: Aus dem Bereich Forschung der Kaliindustrie der DDR hat sich die Kali-Umwelttechnik GmbH „K-UTEC“ mit folgenden Schwerpunkten entwickelt:
- Chemisch-physikalische Verfahrenstechnik, Verfahrensentwicklung
- Geophysik, Geotechnik, Bergbausicherheit, Seismik
- Abfall- und Altlastenanalytik, Sanierungskonzepte
- Entsorgungs- und Versatztechnik
- Chemisch-physikalische Analytik, Labor – eines der modernsten Europas
Das BIC Nordthüringen mit insgesamt 6.000 m² Büro-, Labor- und Werkstattfläche bietet mit Management und vorhandenen Firmen Kooperationsmöglichkeiten, vor allem in den Bereichen Informations- und Datenverarbeitung, Marketing u.a. Die Fachhochschule Nordthüringen in Nordhausen (15 km) mit ihrem Fächerspektrum – Flächen- und Stoffrecycling, Technische Informatik, Betriebswirtschaft, Sozialmanagement – wird das Innovationsklima weiter verbessern.
Gewerbeflächen
In der Stadt sind Gewerbe- und Industrieflächen verfügbar, wobei getreu obiger Leitlinie die Altstandorte – Kali und Jecha – vorrangig entwickelt wurden. Sondershausen verfügt heute in seinen Gewerbegebieten über eine Infrastruktur auf neuestem Standard. Durch parallele Ansiedlung und Erschließung sind die Flächen zu etwa 92 % belegt, wobei 3.354 gewerbliche Arbeitsplätze entstanden.
Ansiedlung
Elektrowirtschaft:
- Herstellung von Klemm- und Stecksystemen, Elektroinstallationsmaterial,
Steuerungen, Verteilungen und Leuchten (WAGO, ELSO, SONLUX u.a.) - Bau von Sondermaschinen, Automaten und Werkzeugen (ISS, 3-D-Schilling u.a.)
- Konstruktion Planung und Vertrieb für vorgenannte Bereiche
Recyclingwirtschaft:
- Die Kreislaufwirtschaft ist eine Branche mit hohen Wachstumsraten und Zukunft.
Die Entwicklung in diesem Gebiet wird kommunal ausdrücklich unterstützt.
Im Gewerbegebiet „Kali“ sind derzeit folgende Firmen präsent:
- Versatzbergwerk der GSES und Tochterfirmen
- Wertstoffsortierzentrum der SAK Entsorgungs-GmbH (DSD)
- REMONDIS Kyffhäuser GmbH
Im Gewerbegebiet „Jecha“ ist in dieser Branche die Firma
- Elektrogeräteverwertung Göllingen GmbH
ansässig.
Unternehmen, die bei ihren Sortierprozessen nicht verwertbare Sortierrestfraktionen erzeugen bzw. Unternehmen, die aussortierte Wertstoffe weiterverarbeiten wollen, haben Standortvorteile und sind willkommen.